Neugierig auf Hellerau?

Das waren wir, nachdem wir zwei Bücher über die Künstlerkolonie Hellerau gelesen hatten: Urs Grünbeins „Jahre im Zoo. Ein Kaleidoskop“ und Hans-Jürgen Sarferts „Hellerau. Die Gartenstadt und Künstlerkolonie“.

Bekannt sind in Hellerau die Deutschen Werkstätten und das Festspielhaus. Richard Riemerschmid, Hermann Muthesius und Heinrich Tessenow waren die Architekten, die auch kleine Wohnungen für niedrigere Einkommen als architektonische Aufgabe anerkannten. So entstand eine Siedlung für alle Schichten, durchmischt mit bunt gestalteten Gärten oft hinter den Häusern.

Am 04.04.2024 planten wir einen Bummel durch die kleine Stadt. Zu unserer großen Freude führte uns Frau Katrin Nitzsche, ehemalige Leiterin des Buchmuseums der SLUB, kenntnisreich durch enge Straßen und Gassen.

Frau Nitzschke wies auf Details hin, die oft unbeobachtet bleiben, so z.B. auf Mauervorsprünge und Hausfassaden, Fensterkreuze und verschiedenartig gestaltete Türen und geschmiedete Tore.

Der Rundgang führte uns vom Marktplatz über den „Grünen Zipfel“, vorbei am Eingangsportal der Deutschen Werkstätten und vorbei an den von  Heinrich Tessenow gestalteten Doppelhäusern, die dem Goethe-Gartenhaus im Park an der Ilm ähneln. Wir sahen das Wohnhaus vom Verleger Jakob Hegner „Auf dem Sand“ 11 und das von Friedrich Bienert. Oft erinnern kleine Tafeln an die bekannten Bewohner. Nichts aber wies auf den Wohnort von Gottfried Benns Tochter hin – wir erfuhren durch Frau Nitzschke davon, außerdem sehr viel über berühmte Einwohner, Besucher und Gäste, wie de Mendelssohn, Kafka, Werfel, Paul Adler, Camill Hoffmann u.a.  Auf kurzem Weg ging es zum Festspielhaus, und von da zurück zum Markt, wo wir im Gasthaus einkehrten.

Fotos: Petra Metzelthin

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